Freibäder in Berlin

Gut zwei Wochen ohne Termine, Aufträge, Rundgänge und trotzdem so gar keine Lust, Berlin zu verlassen. Das Wetter rund um den Monatswechsel Juli/August ist ziemlich durchwachsen, windig, kühl und regnerisch. Ideal, um endlich einmal alle Sommerbäder, so nennen die Berliner ihre Freibäder, kennenzulernen.

Wobei: Neben den Sommerbädern gibt es auch Strandbäder. Davon ist allerdings der überwiegende Teil verpachtet und deshalb nicht kostenfrei mit der Jahreskarte der Berliner Bäderbetriebe zu besuchen. Das reduziert die Zahl. Und noch etwas kürzer wird die Liste, da das große Freibad am Kombibad Spandau wegen Renovierungsarbeiten geschlossen ist. Außerdem habe ich die beiden Kinderbäder ausgeklammert. Nur das Kinderbad Monbijou werde ich mir wegen der traumhaften Lage zwischen Hackescher Markt und Museumsinsel sicherlich noch anschauen.

Mein Lieblingsbad ist und bleibt das Sommerbad Humboldthain. Zumindest dachte ich das. Und startete dort in meinen Schwimmurlaub. Ich liebe die Lage mitten im riesigen Volkspark Humboldthain. Greifvögel nisten in einem der Bäume auf dem Gelände des Freibads. Überhaupt ist der alte Baumbestand der Liegewiesen wunderschön. Fotos machte ich an dem Tag nicht. Aber die Instagram-Posts der Besuche in allen anderen Bädern füge ich unten ein.

Und welches Bad hat nun mein Herz gewonnen? Das erfahrt ihr weiter unten.

Ich liebe sie alle! Das beste Frühstück gibt es im Sommerbad Kreuzberg, auch Prinzenbad genannt. Im Sommerbad Mariendorf fühle ich mich in die 1950er-Jahre zurückversetzt. Wie auch im Sommerbad am Insulaner, das hat noch etwas mehr Patina. Im Sommerbad Staaken-West ist der Stadtrand von Berlin fast erreicht. Urlaubsgefühle! Die kürzeste Wegstrecke habe ich zum Humboldthain, aber mehr Wasserfläche bietet das auch nicht weit entfernte Sommerbad Seestraße. Um meine Schwimmtrainerin Laura zu treffen, werde ich in diesem Sommer noch mindestens einmal ins Sommerbad Wilmersdorf fahren. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass dann auch die großen Becken wieder geöffnet sind (Update: Werden sie, aber dem 19. August!). Im Strandbad Wannsee lässt es sich herrlich im Sand liegen. Und im Sommerbad Olympiastadion kann man sich im Sprungbecken beim Rückenschwimmen gut an den Türmen und Sprungbrettern orientieren. Auch im Sommerbad Pankow und Sommerbad Neukölln habe ich mich wohl gefühlt. Aber wenn ich könnte, dann würde ich im Sommerbad Olympiastadion Bahnen ziehen und mich anschließend unter den Bäumen im Humboldthain ausstrecken.

berlinWiebke Wiechell