Training: Alleine oder mit anderen?

Gute Frage, die kürzlich von einer Schwimmerin auf Englisch so gestellt wurde: “Are you self-coached or group-coached?”

Als ich im Herbst anfing, im Verein zu schwimmen, hatte ich schon bald das Gefühl, dass das Training dort mich meinen Zielen nicht näher bringt. Ich hatte gerade damit begonnen, mich mit der Total Immersion-Methode ans Kraulschwimmen und auch Brustschwimmen heranzutasten. Die konventionelle Herangehensweise eines traditionellen Schwimmvereins verträgt sich nicht gut damit. Außerdem ist mein Fokus auf die Arbeit an der Technik viel besser, wenn ich mich komplett auf mich konzentrieren kann.

Natürlich ist es schön, gemeinsam mit anderen Bahnen zu ziehen, beim Duschen und Umziehen zu schnacken. Doch als ich per Rundmail versuchte, zur gemeinsamen Teilnahme bei Veranstaltungen im Freiwasser zu motivieren, gab es nur wenig Resonanz. Kein Problem, ich bin auch gerne unabhängig von Gruppen unterwegs und die Vorbereitung auf die Strecken von 1 Kilometer bis 2,6 Kilometer muss ich sowieso für mich alleine in Angriff nehmen. Ein riesiger Pluspunkt dieses Vereins allerdings ist, dass ich meistens eine Bahn komplett für mich alleine habe in der zweiten Stunde des Sonntagstrainings.

Kurz überlegte ich, mir einen Trainingsplan zusammenstellen zu lassen, aber dann fand ich in der Bibliothek von SwimMastery die Grundlage für mein Training. Eine abwechslungsreiche Mischung aus Technik, Konditionssteigerung und Tempo, die mir viele Möglichkeiten des Ausprobierens gibt. Ich entscheide selbst, wo ich den Fokus setze. Deshalb ist jetzt immer mein Notizbuch beim Training dabei. Dort sind die Vorgaben für die einzelnen Einheiten notiert. Beim Kaffee danach schreibe ich auf, wie es lief. Das messe ich an der Zeit, die ich für eine bestimmte Strecke gebraucht habe, der Menge an Armzügen auf einer Länge und außerdem immer, wie es sich anfühlt: Leichter, gleitender, besser?

Dennoch werde ich ab der nächsten Woche zusätzlich in einem weiteren Verein schwimmen. Was schön ist: Es wird nach der SwimMastery-Methode trainiert und es gibt nicht nur einen Termin pro Woche, um ins Wasser zu kommen. Aber dennoch bin ich etwas nervös und unsicher, ob es eine gute Idee war, mich anzumelden. Ich werde berichten.

Wiebke Wiechell